{"id":595,"date":"2019-12-22T11:31:00","date_gmt":"2019-12-22T11:31:00","guid":{"rendered":"https:\/\/plentiful-lands.com\/?p=595"},"modified":"2020-02-11T10:24:43","modified_gmt":"2020-02-11T10:24:43","slug":"was-lauft-falsch-in-der-landwirtschaft","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/plentiful-lands.com\/de\/was-lauft-falsch-in-der-landwirtschaft\/","title":{"rendered":"Was L\u00e4uft Falsch In Der Landwirtschaft?"},"content":{"rendered":"\n

meine pers\u00f6nliche reise<\/em> auf der suche nach l\u00f6sungen<\/em><\/p>\n\n\n\n

Landwirtschaft ist ein Thema, das eigentlich jeden Menschen betrifft: wir m\u00fcssen uns alle ern\u00e4hren! Heute steht die Landwirtschaft vor enormen Herausforderungen, denn die Weltbev\u00f6lkerung ist in den letzten Jahrzehnten explosionsartig angestiegen und steigt weiterhin an, w\u00e4hrend landwirtschaftlich nutzbare Fl\u00e4chen eher geringer werden. In Deutschland muss heute, auch dank der Fortschritte und Intensivierung in der Landwirtschaft, keiner mehr hungern. Diese Intensivierung der Landwirtschaft hat aber auch zu gro\u00dfen Sch\u00e4den an der Umwelt gef\u00fchrt, welche heute f\u00fcr uns sichtbarer sind denn je. <\/p>\n\n\n\n

Es gibt keine leichten Antworten auf diese Herausforderungen. Gibt es dennoch Grund zur Hoffnung? Das m\u00f6chte ich in dieser Serie herausfinden.<\/p>\n\n\n\n

Erst vor 100 Jahren waren im Schnitt 40% der Bev\u00f6lkerung Landwirte. Heute bauen rund 2% der Menschen in Deutschland unserer Nahrungsmittel an. Es hat sich also vieles ge\u00e4ndert! <\/p>\n\n\n\n

Auf der sozialen Ebene…<\/h4>\n\n\n\n

Die wenigsten Stadtkinder wissen heute noch wie z.B. Karotten angebaut und geerntet werden oder haben mal erlebt, wie eine Kuh gemolken wird. Somit ist es nicht verwunderlich, dass sich eine Entfremdung der Bev\u00f6lkerung von den Landwirten vollzogen hat. <\/p>\n\n\n\n

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Die Urbanisierung hat eine Kluft geschaffen zwischen den Menschen, die in der Stadt leben, und der Landbev\u00f6lkerung. Foto von Maria Teneva<\/figcaption><\/figure><\/div>\n\n\n\n

In der Zwischenzeit hat sich vieles in der landwirtschaftlichen Praxis wahnsinnig ver\u00e4ndert, sodass es noch schwieriger ist, den Menschen zu vermitteln, wie was gemacht wird, und warum es so gemacht wird. Dazu kommen gravierende Folgen auf die Umwelt, die nun an die Oberfl\u00e4che treten. <\/p>\n\n\n\n

Ich habe w\u00e4hrend meines Studiums und durch Kontakt zu Menschen in der Landwirtschaft erlebt, wie viel Unverst\u00e4ndnis und Misstrauen es heute zwischen Landwirten und nicht-Landwirten gibt\u2026 Landwirte f\u00fchlen sich h\u00e4ufig bedr\u00e4ngt, angegriffen und unverstanden, w\u00e4hrend immer neue Negativschlagzeilen aus den Medien das Unverst\u00e4ndnis der Bev\u00f6lkerung f\u00fcr Landwirte sch\u00fcren. Viele Tierhalter, beispielsweise, mussten erleben, wie extremere Tierschutzaktivisten in ihre St\u00e4lle einbrachen, oder ihnen Hass entgegengebracht wird. Und immer ist es so, dass sich die jeweiligen Gruppen als \u201edie Guten\u201c verstehen, und die anderen sind \u201edie B\u00f6sen\u201c. <\/p>\n\n\n\n

Auf der \u00f6konomischen Ebene….<\/h4>\n\n\n\n

Im Bereich der Wirtschaftlichkeit und der Struktur der landwirtschaftlichen Betriebe hat sich auch einiges ver\u00e4ndert. Die Tier- und Pflanzenzucht hat \u00fcber die letzten Jahrzehnte enorme Fortschritte erbracht. W\u00e4hrend eine durchschnittliche Kuh 1980 nur ca. 4500 kg Milch je Jahr gegeben hat, gibt sie heute dank z\u00fcchterischer Arbeit & F\u00fctterung knapp 9000 kg Milch, also fast die doppelte Menge. Bei den wichtigsten landwirtschaftlichen Kulturen sieht es \u00e4hnlich aus: der Weizenertrag betrug 1980 ca. 5 t\/ha, w\u00e4hrend er heute bei durchschnittlich 7,5 t\/ha liegt. <\/p>\n\n\n\n

Und doch k\u00f6nnen Landwirte heute paradoxerweise immer schlechter von den gegebenen Preisen f\u00fcr landwirtschaftliche Produkte leben. Viele Landwirte geben auf, und die \u00fcbriggebliebenen versuchen m\u00f6glichst weit zu expandieren oder effizienter zu werden, damit der Betrieb noch irgendwie rentabel bleibt. Ein Milchviehbetrieb in Mecklenburg-Vorpommern beispielsweise f\u00e4ngt ab etwa 1000 K\u00fchen erst an rentabel zu sein. Daf\u00fcr mag es verschiedene Gr\u00fcnde geben, auf die ich jetzt nicht weiter eingehen kann, aber es bleibt festzuhalten, dass Landwirte heute unter enormen wirtschaftlichen Zw\u00e4ngen arbeiten. <\/p>\n\n\n\n

Da wird es sich ein Landwirt zwei oder dreimal \u00fcberlegen, ob er statt des Weizens, mit ca. 7,5 t\/ha Ertrag, z.B. Roggen anbaut, der nur 4 t\/ha erbringt, und dazu auch geringere Preise auf dem Markt erzielt. Unter anderem aus diesem Grund besteht die typische Fruchtfolge in Mecklenburg-Vorpommern beispielsweise h\u00e4ufig nur aus 3 Kulturen \u2013 Raps, Weizen, Gerste. Dabei w\u00e4re es aus \u00f6kologischer und pflanzenbaulicher Sicht sehr viel besser, eine weitere Fruchtfolge einzuhalten, sprich mehr Kulturen und Zwischenfr\u00fcchte anzubauen. Durch die \u00f6konomischer Zw\u00e4nge ist dies schwierig. <\/p>\n\n\n\n

Auf der \u00f6kologischen Ebene…<\/h4>\n\n\n\n

\u00d6kologisch gesehen ist das problematisch: ein Feld, auf dem alle 3, statt alle 6 oder mehr Jahre immer wieder die gleiche Kultur angebaut wird (also immer wieder Raps-Weizen-Gerste, Raps-Weizen-Gerste), hat viel h\u00e4ufiger mit Schaderregern aus dem Boden zu tun, und muss demzufolge mehr gespritzt werden. <\/p>\n\n\n\n

Noch schlimmer ist dies bei Monokulturen, sprich wenn jedes Jahr wieder die gleiche Kultur angebaut wird, wie beispielsweise der Mais manchmal in Deutschland, die Sojabohne in S\u00fcdamerika oder Palm\u00f6lplantagen in Asien. Bekannterweise haben viele Pflanzenschutzmittel negative Folgen auf die verschiedenen Lebewesen, sei es im Boden, in der Luft, oder letzte Endes auf den Menschen, und manche sind so persistent, dass noch Jahrzehnte, nachdem ihnen die Zulassung entzogen wurde und sie nicht mehr angewandt wurden, R\u00fcckst\u00e4nde im Grundwasser zu finden sind. <\/p>\n\n\n\n

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Ein Landwirt bring Pestizide auf seine Felder aus. Foto von Erich Westendarp<\/figcaption><\/figure><\/div>\n\n\n\n

Jahrzehntelang wurde in Deutschland das Insektizid DDT angewendet, bis es 1972 verboten wurde. DDT reicherte sich in verschiedenen V\u00f6geln und verursachte, dass die Eierschalen so d\u00fcnn wurden, dass manche Vogelpopulationen keine Jungen mehr aufziehen konnten. Dies sind nur einige Beispiele f\u00fcr Umweltprobleme, die direkt oder indirekt durch die Landwirtschaft bewirkt werden. <\/p>\n\n\n\n

Meine pers\u00f6nliche Reise<\/h4>\n\n\n\n

Landwirtschaft bedeutet an sich immer einen Eingriff in das \u00f6kologische Gleichgewicht der Natur. Das resultiert in einem Ungleichgewicht, welches die Natur auszubalancieren versucht. <\/p>\n\n\n\n

Dieses Bild illustriert das sehr gut. Der Pinguin bleibt stehen, um die Fu\u00dfspuren zu betrachte, die ein Mensch hinterlassen hat. <\/p>\n\n\n\n

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Wir hinterlassen immer Spuren, egal was wir tun, doch die Frage ist, sind es Spuren die zerst\u00f6ren, oder die heilsam sind? Bis zu welchem Ma\u00df k\u00f6nnen wir in die Natur eingreifen? Wie viel k\u00f6nnen wir uns erlauben? Von den Anf\u00e4ngen des Ackerbaus an k\u00e4mpfte der Mensch mit der Natur. So ist es auch auf den ersten Seiten der j\u00fcdischen Torah beschrieben, als Gott Adam und Eva nach dem S\u00fcndenfall aus dem Garten Eden vertrieben hat: <\/p>\n\n\n\n

\u201eDeinetwegen ist der Acker verflucht. Mit M\u00fchsal wirst du dich davon ern\u00e4hren, dein Leben lang. Dornen und Disteln werden dort wachsen, und du wirst die Pflanzen des Feldes essen.\u201c *<\/p><\/blockquote>\n\n\n\n

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Disteln und anderes Unkraut machen den Ackerbau zu einer schwierigen Arbeit.
Foto von Vusal Ibadzade<\/figcaption><\/figure><\/div>\n\n\n\n

Als ich w\u00e4hrend meines Studiums immer mehr \u00fcber den Zustand unserer \u00d6kosysteme und unserer Landwirtschaft erfahren habe, habe ich mich gefragt, ob es \u00fcberhaupt m\u00f6glich ist, Landwirtschaft zu betreiben, in der Mensch, Natur und Sch\u00f6pfer in Harmonie leben? <\/p>\n\n\n\n

Ich habe angefangen, den Sch\u00f6pfer ernsthaft um Antworten zu bitten. Ich habe gebetet: \u201eGott, Du bist der Sch\u00f6pfer aller Dinge, Du hast die Natur und uns Menschen geschaffen. Irgendwie m\u00fcssen wir Menschen uns aber aus der Natur ern\u00e4hren. Wie stellst Du dir also Landwirtschaft vor?\u201c Und damit fing eine spannende Reise f\u00fcr mich an, die auch weiterhin andauert. Ich habe l\u00e4ngst nicht alle Antworten, aber Gott hat angefangen, mir die weit tieferen Ursachen f\u00fcr all das, was falsch gelaufen ist, zu zeigen.<\/p>\n\n\n\n

M\u00f6chtest Du mich auf dieser Suche nach Antworten begleiten? Vielleicht wirst Du am Ende erstaunt sein \u00fcber das, was ich auf meiner Reise herausgefunden habe… N\u00e4chste Woche schauen wir uns die tieferen Ursachen<\/a> f\u00fcr die beschriebenen Probleme an. <\/em><\/p>\n\n\n\n


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*Die Bibel: 1.Mose 3,17-18 <\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

Landwirtschaft ist ein Thema, das eigentlich jeden Menschen betrifft: wir m\u00fcssen uns alle ern\u00e4hren! Heute steht die Landwirtschaft vor enormen Herausforderungen, denn die Weltbev\u00f6lkerung ist in den letzten Jahrzehnten explosionsartig angestiegen und steigt weiterhin an, w\u00e4hrend landwirtschaftlich nutzbare Fl\u00e4chen eher geringer werden. Wir brauchen Antworten auf die vielen Krisen unserer Zeit… [Lesezeit 6 Min] <\/p>\n","protected":false},"author":2,"featured_media":664,"comment_status":"open","ping_status":"open","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":{"nf_dc_page":"","_jetpack_memberships_contains_paid_content":false,"footnotes":""},"categories":[132,264],"tags":[315,316,297,317,286,314],"jetpack_sharing_enabled":true,"jetpack_featured_media_url":"https:\/\/i0.wp.com\/plentiful-lands.com\/wp-content\/uploads\/2019\/12\/close-up-photo-of-wheat-1600139-1-scaled.jpg?fit=1792%2C2560&ssl=1","jetpack_shortlink":"https:\/\/wp.me\/pbc3oR-9B","_links":{"self":[{"href":"https:\/\/plentiful-lands.com\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/595"}],"collection":[{"href":"https:\/\/plentiful-lands.com\/wp-json\/wp\/v2\/posts"}],"about":[{"href":"https:\/\/plentiful-lands.com\/wp-json\/wp\/v2\/types\/post"}],"author":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/plentiful-lands.com\/wp-json\/wp\/v2\/users\/2"}],"replies":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/plentiful-lands.com\/wp-json\/wp\/v2\/comments?post=595"}],"version-history":[{"count":0,"href":"https:\/\/plentiful-lands.com\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/595\/revisions"}],"wp:featuredmedia":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/plentiful-lands.com\/wp-json\/wp\/v2\/media\/664"}],"wp:attachment":[{"href":"https:\/\/plentiful-lands.com\/wp-json\/wp\/v2\/media?parent=595"}],"wp:term":[{"taxonomy":"category","embeddable":true,"href":"https:\/\/plentiful-lands.com\/wp-json\/wp\/v2\/categories?post=595"},{"taxonomy":"post_tag","embeddable":true,"href":"https:\/\/plentiful-lands.com\/wp-json\/wp\/v2\/tags?post=595"}],"curies":[{"name":"wp","href":"https:\/\/api.w.org\/{rel}","templated":true}]}}