Landwirtschaft Erneuern

im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Brot essen

Die längste Zeit in der Geschichte waren die Menschen Bauern und lebten in einer ländlichen Umgebung. Für uns heute ist es schwer sich vorzustellen, wie die Menschen in der Vergangenheit tatsächlich gelebt und gearbeitet haben. Manchmal sehen wir Bilder von einem idyllischen Leben auf dem Bauernhof, wo Ochsen einen Pflug ziehen und Bauern ihre fünf Hühner füttern.

Aber die Realität war oft hart. Ob Hitze oder Kälte, die Bauern mussten den ganzen Tag lang in ermüdender Handarbeit arbeiten. Meistens arbeiteten sie für das nackte Überleben ihrer Familie, ohne Hilfsgeräte, und es war üblich, dass auch Kinder und Sklaven auf den Höfen arbeiteten. Und wegen des mangelnden Wissens über den Boden, die Pflanzen und die benötigten Nährstoffe wurden ihre immer größeren Anstrengung oft mit immer weniger Ertrag belohnt.

Ich glaube, dass es man in allem etwas Schönes erkennen kann. Aber mit nichts anderem als mit bloßen Händen auf dem Feld unter der Hitze der brennenden Sonne zu ackern, alle Tage seines Lebens, zu kämpfen, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen… Nun, ich glaube nicht, dass viele von uns so leben wollten.

Perspektive

In dem berühmten biblischen Bericht über die Erschaffung der Welt und den Sündenfall der Menschen, sagt Gott das folgende Lebensszenario für die Menschen voraus:

“Deinetwegen ist der Acker verflucht.
Mit Mühsal wirst du dich davon ernähren, dein Leben lang. Dornen und Disteln werden dort wachsen, und du wirst die Pflanzen des Feldes essen. Viel Schweiß musst du vergießen, um dein tägliches Brot zu bekommen, bis du zurückkehrst zur Erde, von der du genommen bist. Ja, Staub bist du, und zu Staub musst du wieder werden!” (1)

Welch ein jämmerliches Schicksal für die Menschheit! Der Mensch war gerade aus dem üppigen Garten Eden gekommen, wo er nur noch die Hände ausstrecken und die guten, nahrhaften Früchte in den Mund stecken musste. Er lebte in Pracht, Überfluss und vollkommener Harmonie mit Gott, den Menschen und der Natur. Und nun wurde er aus dem Garten Eden geschickt, “damit er den Ackerboden bearbeite aus dem er gemacht war.” (2)

Die Geschichte der Menschheit hat die traurige Vorhersage der Bibel nur allzu oft bestätigt. Aber sollte der Mensch nach dem Fluch leben, den Boden in Trauer und Verzweiflung bebauen, ohne Hoffnung auf eine bessere Zukunft? Hatte Gott nicht alles, was er am Anfang gemacht hatte, für sehr gut erklärt? 

Ja, was Gott anfangs geschaffen hatte, war gut, aber durch Sünde und Auflehnung gegen Gott wurde diese gute Ordnung und Harmonie auf der Erde zerstört, und Leid kam in die Welt und in jede menschliche Beziehung.

Der Boden: bereitet Mühe & ernährt uns. Foto von Ramin Khatibi

Neue Hoffnung

Nach der Bibel sollte Gott also einen Erlöser zu den leidenden Menschen schicken, um die Sünde des Menschen wegzunehmen und ihn von den Folgen des Falles, d.h. dem Fluch, zu befreien. Das Kommen dieses Erlösers war bereits durch die jüdischen Propheten wie Jesaja, Jeremia, Hesekiel und so weiter vorhergesagt worden. Jesaja sprach in den folgenden Worten vom kommenden Erlöser:

„Denn er ging in den Tod und ließ sich unter die Verbrecher zählen. So trug er die Strafe für viele und trat für die Schuldigen ein.“ (3)

Ein Großteil der westlichen Welt waren Christen, die glaubten, dass der Erlöser Jesus Christus sei, der lebte, gekreuzigt wurde und vor 2000 Jahren in Jerusalem auferstanden ist. Gottes Wunsch war es, die Menschen wieder in den Zustand zu versetzen, in dem sie in Eden gelebt hatten, obwohl dieser Prozess erst mit der zweiten und letzten Rückkehr Jesu abgeschlossen sein wird, um letztlich allen Schmerz und alles Leid zu lindern.

Durch den Tod und die Auferstehung Jesu Christi sahen sich die Christen als eine neue Schöpfung, die nicht nur Vergebung für ihre Übertretungen, sondern auch eine neue Bedeutung für ihre tägliche Arbeit und ihre Mühen erhalten hat.

Jesus lehrte die Menschen mit den folgenden Worten zu beten:

“Dein Reich komme, dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden. ” (4)

Und er ermutigte die Menschen, ihre gottgegebenen Talente, ihre Fähigkeiten und ihren Besitz einzusetzen, um sie zur Ehre Gottes bestmöglich zu nutzen (Matthäus 25, 14-30).

Talente nutzen, um Leiden zu lindern

Viele Christen nutzten ihre biblisch inspirierte Verantwortung & Fähigkeiten, um technische, wissenschaftliche und technologische Innovationen in der Landwirtschaft zu fördern, mit dem Wunsch, die leidenden Menschen von ihrer Arbeit zu entlasten.

Ein großartiges Beispiel ist Cyrus McCormick. McCormick erfand eine mechanische Erntemaschine und gründete die McCormick Harvesting Machine Company. In seinem Buch Das Buch der Mitte erzählt Vishal Mangalwadi seine Geschichte:

„Wir wissen auch, dass Cyrus große innere Verzweiflung überkam, als er mit fünfzehn Jahren sah, wie sehr sich die Sklaven auf dem Feld abplagen musste. Aus diesem Grund beschloss er, auf den gescheiterten Versuchen seines Vaters aufzubauen und eine bessere Methode zum Einbringen der Getreideernte zu finden.

McCormick wurde nach dem biblischen Grundsatz erzogen, dass Mühe und Schweiß zum Fluch des Sündenfalls gehörten, aber durch gottgefälliges und geschicktes Arbeiten könne man diesen aufheben und die von Gott verordnete Herrschaft über die Natur wiedererlangen.

Er glaubte, dass die Ernährung der Welt, die durch die Erntemaschine erleichtert wird, Teil seiner religiösen Mission im Leben sei.

Durch den Einsatz einer Erntemaschine von McCormick sparte ein Bauer mit jedem Dollar, den er in dieses Gerät investierte, 100 Dollar.

In den Industrieländern bewirtschaften heute 2 bis 5 Prozent der Bevölkerung mehr Land, als bearbeitet wurde, als die meisten Menschen ihr Leben mit dem Anbau von Nahrungsmitteln verbrachten” – und diese Tatsache ist auch auf Erfinder wie McCormick zurückzuführen. (5)

Die Mechanisierung der Landwirtschaft hat große Veränderungen mit sich gebracht.
Foto von Unsplash

Eden wiederherstellen

Von der Mechanisierung der Handarbeit über die Verbesserung der Anbausysteme bis hin zur Anwendung wissenschaftlicher Erkenntnissen war die Landwirtschaft immer Veränderungen und hoffentlich auch Verbesserungen unterworfen.

Aber das Ziel bleibt: die Wiederherstellung des “Garten Eden” auf der Erde. Bessere und nachhaltige Erträge zu erzielen, die Fruchtbarkeit des Bodens zu erhalten und die Anbaumethoden zu verbessern, zum Nutzen von Produzenten und Konsumenten, und gleichzeitig unsere Umwelt zu erhalten.

Was die Kritik betrifft, dass landwirtschaftliche Maschinen schlecht für die Umwelt seien (sie begünstigen die Bodenverdichtung und emittieren Treibhausgase): Jede gute Erfindung kann, wenn sie nicht mit Sorgfalt angewendet wird, schlechte Konsequenzen haben.

Probleme, die mit immer größeren und schwereren Maschinen auftreten, müssen ernst genommen werden – ewiges Wachstum ist immer schädlich. Und die Menschheit wird sich erneuerbaren Energiequellen zuwenden müssen, wenn sie in Zukunft noch Maschinen nutzen möchte.

Aber Tatsache bleibt, dass ohne die Mechanisierung der Landwirtschaft die meisten Menschen immer noch als Bauern unter sehr harten Bedingungen arbeiten würden (und Sklaven- oder Kinderarbeit beschäftigen würden, wie es meist der Fall war oder immer noch ist!) Dies wird durch die folgende Abbildung illustriert: Anfang des 20. Jahrhunderts wurden für die Ernte von Weizen (pro Hektar) 160 Stunden Handarbeit benötigt. Heute dauert sie nur noch 2 Stunden.

Schönheit und Überfluss

Wie ich eingangs sagte, kann man in allem Schönheit erkennen. Wenn Getreidefelder eine reiche Ernte einbringen. Wenn die Menschen, Produzenten und Verbraucher, Freude an ihrer Arbeit verspüren und deren Früchte genießen können. Wenn sich die landwirtschaftlichen Praktiken verbessern und den Landwirten ein Leben in Würde bieten. Wenn die Natur wiederhergestellt und respektvoll behandelt wird. Wenn die menschliche Seele Frieden und Hoffnung für die Zukunft findet.

Und selbst wenn wir in einer unvollkommenen Welt leben, selbst wenn neue Ideen und Techniken manchmal scheitern, selbst wenn Menschen einander und der Natur Schaden zufügen, selbst wenn die Welt manchmal verrückt spielt- es gibt Hoffnung. Dass Gott eines Tages den Garten der Erde und den Garten unserer Herzen wiederherstellen wird.

Landwirtschaftlicher Überfluß ist ein sichtbares Zeichen neuen Lebens und Erneuerung. Foto von Unsplash

Der Fluss des Lebens

Die Bibel verspricht Segen für alle Nationen der Erde, der vom Volk Gottes kommt – vor Christus nur von den Juden, sinnbildlich ausgehen vom Tempel mitten in Jerusalem, und nach Christus von den Christen der Welt.

Der alttestamentliche Prophet Hesekiel hat diese zukünftigen Segnungen in einer schönen Vision symbolisch beschrieben.

Er sah einen Strom von Süßwasser aus dem Tempel in Jerusalem, der ständig zu einem großen Strom anstieg und seine ganze Umgebung in üppiges, fruchtbares Land verwandelte. Als er in das Tote Meer eintrat, wurde das salzige Wasser süß, und alle Arten von Fischen begannen dort zu leben. An beiden Ufern des Flusses wuchsen Obstbäume aller Art. Sie konnten 12 Mal im Jahr geerntet werden, ihre Früchte dienten als Nahrung und ihre Blätter zur Heilung. (6)

Was für ein Versprechen!


Wo hast Du in letzter Zeit ein Stückchen “Eden”, oder den “Himmel auf Erden” erlebt und gesehen? Was meinst Du, was könnten wir tun, um mehr davon um uns herum zu erleben?

1 Bibel, 1. Mose 3, 17-19

2 Bibel, 1. Mose 3, 23

3 Bibel, Jesaja 53, 12

4 Bibel, Matthäus 6,10

5 Vishal Mangalwadi, Das Buch der Mitte (Nashville, Thomas Nelson), 2011; Kapitel 17 – True Wealth: How Did Stewardship Become Spirituality?

6 Bibel, Hesekiel 47, 1-12

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