Der Kern Des Problems
warum unsere Erde und ihre Bewohner leiden
Im ersten Teil dieser Serie habe ich über einige Probleme geschrieben, mit denen die Landwirtschaft und damit auch wir alle heute konfrontiert sind. Ich war zutiefst traurig über das, was ich um mich herum sah und in meinem Studium der Agrarwissenschaften hörte.
Ich begann eine Reise, um Antworten auf diese wichtigen Fragen zu finden: Wie leben wir in dieser Welt nachhaltig und harmonisch? Gibt es Hoffnung? Auf der Suche nach Antworten wandte ich mich an den Schöpfer-Gott…. Ich wollte wissen, was die Bibel zu diesen Themen zu sagen hat. Schließlich waren die Israeliten eine sehr ländlich geprägte Nation, genau wie alle anderen Nationen jener Zeit. Und obwohl diese Schriften bis zu mehreren tausend Jahren alt sind, sprechen sie mit erstaunlicher Genauigkeit über unseren heutigen Probleme!
Als ich die Bibel las, fiel mir auf wie häufig im Alten Testament Bezug auf die Umwelt und Landwirtschaft genommen wird: einerseits als Sinnbild für Segen von Gott – das verheißene Land ist ein „Land, das von Milch und Honig überfließt“, in dem Gottes Volk als Gast leben darf und von der Fülle des Landes genießen darf. Andererseits wird als Konsequenz dafür, dass sich das Volk von Gott abwendet und nicht die guten Weisungen beachtet, die Gott ihnen gegeben hat, Fluch und Verödung des schönen, fruchtbaren Landes beschrieben.
Seid meine Gäste… aber behandelt mein Land gut!
Aber nochmal zurück zur Schöpfungsgeschichte. Als Gott den Menschen – symbolisiert durch Adam und Eva – erschuf, gab er ihnen den Auftrag, seine gute Schöpfung zu verwalten und sagte ihnen in 1. Mose 1, 28:
„Seid fruchtbar und vermehrt euch! Füllt die ganze Erde und nehmt sie in Besitz! Ich setze euch über die Fische im Meer und die Vögel in der Luft und alle Tiere, die auf der Erde leben, und vertraue sie eurer Fürsorge an.“
Was für eine große Verantwortung, und was für eine ehrenvolle Aufgabe hier den Menschen übertragen wird! Leider sind wir ihr so oft nicht nachgekommen…
Später, als Gott sein geliebtes und erwähltes Volk Israel in das verheißene Land führte, betonte Er, dass sie bei ihm wie Fremde oder Gäste seien, denen das Land nur zur Nutzung überlassen ist. (1) Das Land ist nicht Eigentum der Menschen, sondern Gottes Eigentum. Gottes wunderbares Schöpfungswerk, über das wir staunen können, uns daran erfreuen können und daran satt essen sollen – aber in verantwortungsvoller Fürsorge und mit Respekt für den Schöpfer und seine guten Weisungen.
Milch und Honig
Es gibt eine wunderschöne Passage in der Tora (2), welche das Land beschreibt, das Gott der israelischen Nation versprochen hat, bevor sie sich aus Ägypten dort niedergelassen haben.
„In dem Land, in das ihr jetzt kommt, gibt es Berge und Täler, und es wird vom Regen bewässert. Der Herr, euer Gott, kümmert sich selbst um das Gedeihen und blickt das ganze Jahr über, vom Anfang bis zum Ende, freundlich auf das Land. Wenn ihr wirklich die Weisungen des Herrn, die ich euch heute verkünde, befolgt und ihn, euren Gott, mit ganzem Herzen und mit allen Kräften liebt und ehrt, wird er euren Feldern zur rechten Zeit Regen schicken, im Herbst und im Frühjahr. Ihr werdet Korn, Wein und Öl ernten können, und euer Vieh wird Gras zum Weiden finden. Ihr werdet immer genug zu essen haben.“
Über all dem stand aber die Mahnung, dann, wenn sie sich satt essen können und es ihnen gut geht in dem Land, ihren Gott nicht zu vergessen und ihm aus vollem Herzen zu danken für das gute Land, dass er ihnen gegeben hat.
Die Geschichte der Menschheit
Wer die Geschichte der Bibel kennt, weiß, dass die Geschichte leider nicht so schön weiterging. Sobald es den Israeliten gut ging in dem Land, in das Gott sie gebracht hat, vergaßen sie Gott, rebellierten gegen ihn und missachteten seine Weisungen und die gute Schöpfungsordnung – das ist die Geschichte der Menschheit schlechthin, auch bis in unsere Tage und in unserer Gesellschaft.
Es frappierte mich, als ich eines Tages dann auf folgenden Vers des jüdischen Propheten Hosea stieß (4):
„Hört das Wort des Herrn, ihr Leute von Israel! Der Herr erhebt Anklage gegen die Bewohner des Landes, denn nirgends gibt es noch Treue und Liebe, niemand kennt Gott und seinen Willen. Sie missbrauchen den Gottesnamen, um andere zu verfluchen; sie verdrehen die Wahrheit, sie morden, sie stehlen, brechen die Ehe, ein Verbrechen reiht sich ans andere. Deshalb vertrocknet das Land und seine Bewohner verdursten, auch die Tiere des Feldes und die Vögel, sogar die Fische verenden.“
Erinnern diese Worte nicht an Erscheinungen, die wir heute um uns herum sehen – Stichwort Klimawandel, Dürren, Artensterben, Hunger und die vielen Konflikte und das daraus resultierende Leid, das wir um uns herum erleben, sei es in Deutschland oder weltweit …
Der Kern des Problems
Den jüdischen Schriften zufolge ist die Ursache all dessen die Sünde, also Auflehnung gegen Gott und seine guten Weisungen. Ich glaube, in Deutschland haben die meisten schon längst vergessen, Gott für seine Güte und Versorgung zu danken. Und das trotz des Überflusses und Wohlstands, in dem die meisten leben.
Nun frage ich mich: Kann es sein, dass die Ursachen für die Umweltprobleme, Hunger in der Welt und gesellschaftliche Konflikte vielmehr in Krieg, Gewalt, der menschlichen Zerstörung der Umwelt und Gier liegen? Darin, dass wir oft zerstört haben, statt den sinnbildlichen Garten, aus dem uns Gott ernähren will, „zu pflegen und zu schützen“? (5)
Das bedeutet natürlich nicht, dass, wenn eine Nation eine Hungersnot, Dürre oder andere Umweltkatastrophe erlebt, sie durch ihr Fehlverhalten die Schuld daran trägt. Oft sind es die ländlichen Armen, die am meisten unter den Folgen des Klimawandels leiden – welcher zum größten Teil von den Industrienationen verursacht wird! Es sind eher die Gier und der menschliche Egoismus im allgemeinen, globalen Sinne, die zum gesellschaftlichen, ökologischen und ökonomischen Zerfall führen.
Es gibt keine oberflächlichen Lösungen für ein Problem, das eigentlich ein tieferliegendes, moralisches ist.
Ein verlorenes Paradies
Wenn uns all das bewusst wird, erkennen wir, dass wir alleine unser Problem nicht lösen können. Wir sind nicht einmal in der Lage, unser eigenes Herz zu verändern. Ich glaube fest daran, dass wir einen Gott brauchen, der Frieden stiftet in unserer zerbrochenen Welt!
Es reicht nicht, Moralpredigten über Klimawandel zu halten, Gesetz nach Gesetz zu erlassen, um verzweifelt zu versuchen, noch die Grenzwerte für das Trinkwasser einzuhalten, uns gegenseitig anzuklagen. Denn damit bekämpfen wir das Problem nur an der Oberfläche. Die Ursachen liegen so viel tiefer – nämlich im menschlichen Herzen!
Jetzt, wo wir den Kern des Problems gesehen haben, wie schaffen wir wahre Veränderung? Im nächsten Artikel wird es genau darum gehen!
Quellen: (1) Die Bibel: 3. Mose 25,23; (2) 5. Mose 11, 11-15; (3) 5. Mose 8, 10; (4) Hosea 4, 1-3; (5) 1. Mose 2, 15
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